Dialoge mit der Gesellschaft
Eine Handreichung zur Durchführung eines gesellschaftsorientierten Beteiligungsformates in Transformationsprozessen
zurück zur Übersicht
Format

Der Handreichung liegt das Konzept der Science Bench zu Grunde. Dies stammt ursprünglich von Katja Becker, Präsidentin der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Während ihrer längeren Zeit in Afrika beobachtete Sie in manchen Dörfern einen fantastischen und gleichzeitig einfachen Ansatz des Dialogs. So war es üblich, dass weise Männer und Frauen sich auf eine Bank setzten, um mit Ratsuchenden in Austausch zu treten. Dieses Konzept wurde zunächst als Science Bench in die Wissenschaftskommunikation übertragen und findet nun Anwendung im gesellschaftlichen Diskurs zur Mobilitätswende. Expert*innen suchen sich einen mobilitätsbezogenen gut frequentierten Ort und treten mit Passant*innen in die Diskussion zu gesellschaftsrelevanten Themen.
So funktioniert es
Das Konzept gliedert sich in drei Teile:
I
Ein kurzer Input (Interview oder ein Rückblick auf Presseartikel zum Thema) oder ein thematisch passender Einstieg (Spiel, Film, etc.) führen an das Thema heran.
II
Kern eines Gesellschaftsdialogs ist die daran anschließende moderierte Diskussion mit zentralen Fragestellungen, zu denen sich die Teilnehmenden äußern. Die Moderation ist hierbei aufgefordert kontroverse Diskussion durch Einbeziehung der Expert*innen zu lenken, so dass eine konstruktive Atmosphäre erhalten bleibt.
III
Abschließend werden die gewonnenen Erkenntnisse zusammengefasst und festgehalten. Die Ergebnisse werden anonym dokumentiert und als Impuls den beteiligten regionalen Akteuren im Anschluss zur Verfügung gestellt. Dazu könnten in einem separaten Workshop mit den regionalen Akteuren Ideen für das eigene Tun oder Verhalten erarbeitet werden.
Dahinter steckt ein einfaches Prinzip: Du wirst keine konstruktive Diskussion ohne eine Form von Wissen erreichen können. Daher ist der Input auch so wichtig. Des Weiteren funktioniert bewusstes Handeln wiederum nur durch kritische Reflexion über die eigene Haltung zu den Fragestellungen.